(fg) Blaulicht auf vier Pfoten: An einer Drehleiter der Feuerwehr hängen eine Rettungskraft und ein Hund. Dahinter liegen tonnenweise Trümmer eines abgerissenen Gebäude. Ein ungewöhnlicher Anblick, welcher sich am Donnerstagabend bei Ettenheim im Ortenaukreis abspielte. Die Ortenauer Rettungshundestaffel probten den Ernstfall.
Am Donnerstagabend probte die Ortenauer Rettungshundestaffel den Ernstfall in den Trümmern des ehemaligen Krankenhauses in Ettenheim. Dieses wird zur Zeit in großen Teilen agerissen und bildete so die optimale Trainingsfläche um die Trümmersuchhunde zu trainieren. Ebenfalls mit im Boot der Übung war die Drehleiter der Feuerwehr Ettenheim. An der Drehleiter wurden die Hunde samt Hundeführer/in angehängt um das Abseilen mit den Vierbeinern zu üben.
,,Wir haben verschiedene Einsatzszenarien auf welche wir stoßen können: Flächensuche, Trümmersuche oder Mantrailer-Einsätze. Heute konzentrierten wir uns auf die Trümmersuche", so Florian Hebding der stellv. Kreisbereitschaftsleiter.
Während sich die Hunde mit der Rettungskraft spektakuläre vom Korb der ausgefahrenene Drehleiter der Feuerwehr abseilten, begannen andere Hunde die Suche in den Trümmern.
Für Karsten Hanke und seiner Hündin Anna war es das erste mal, dass beide an einem Seil hingen und sich abseilten, doch es hat gut funktioniert, erzählt der Staffelleiter und Ausbildern.
Versteckte Kinder mussten die Hunde in den Trümmern suchen. Ein durchaus realistisches Szenario, obgleich hier auch die Vergangeheit in den Köpfen der Retter immer mit einhergeht: ,,Kindereinsätze gehen an die Substanz und sind besonders prägend in unseren Köpfen", berichtet Hans-Dieter Eberens, Hundeführer von zwei Hunden.
Natürlich kamen auch die Belohnungen nach der erfolgreichen Suche nicht zu kurz. Die Ortenauer Rettungshundestaffel sind gut vorbereitet und könnte auch jederzeit in überregionale Einsätze gehen. Doch das Privatleben leidet in diesem Ehrenamt enorm: ,,Es ist sehr zeitintensiv und die Familie muss mitziehen und das unterstützen. Man muss da schon mit Herz dabei sein", so Hans-Dieter Eberens. ,,Zwei bis drei mal die Woche trainieren wir um im Einsatzfall Leistung bringen zu können. Sowohl der Hund als auch der Mensch", so Karsten Hanke.
,,Ein gutes Zusammenspiel zwischen Mensch und Hund ist das wichtigste. Man muss sich blind verstehen und dem Hund vertrauen und verstehen was er anzeigt", erzählt Claudia Heckle aus eigener Erfahrung.
Bereits das vierte mal durfte die Rettungshundestaffel am Abrissobjekt in Ettenheim trainieren - denn jederzeit kann der Alarmpager los gehen und sowohl Zwei- als auch Vierbeiner müssen wieder raus mit Blaulicht um vermisste Personen aufzuspüren und sprichwörtlich Licht ins Dunkel zu geben.